Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

In Teilen Ostdeutschlands haben sich wieder Wölfe angesiedelt. Mancher Bewohner empfindet das als Bedrohung

  • Olaf Sundermeyer, Kieve
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Wo viele Leute die Region verlassen, holen sich Wölfe die Natur zurück. Etwa in der menschenleeren Kyritz-Ruppiner Heide, wo die Bundeswehr eigentlich einen Bombenabwurfplatz betreiben wollte.

Mit den sibirischen Tigern und indischen Löwen gab es noch keine Probleme. »Aber als wir gehört haben, was hinter der Kirche los war, hatten wir schon Angst um die Tiere«, sagt die Ehefrau des Direktors: Der »Raubtierzirkus Barlay« aus Berlin hat seit einigen Jahren sein Winterlager am Ortseingang von Kieve, in einem Hof, der lange leer stand. Gelbe Zirkuswagen und ein »Belarus«-Traktor aus sowjetischer Zeit stehen zwischen dem Wohnhaus und den Tierboxen am Rande der Kyritz-Ruppiner Heide. 150 Menschen leben im Dorf, in einer ansonsten menschenleeren Gegend. Wegen der zunehmend dünnen Besiedlung hatte die Bundeswehr hier, zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, eigentlich ihren größten Luft-Boden-Schießplatz geplant, das sogenannte Bombodrom. Anhaltender Bürgerprotest vereitelten den Plan. Während die Soldaten die Heide im vergangenen Jahr endgültig verließen, waren die Wölfe längst heimisch geworden.

Rund 15 tote Schafe in ei...

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