Planänderung in Cottbus
Energie-Spieler müssen nach der Niederlage in Fürth nachsitzen
Der heutige Montag sollte beim FC Energie Cottbus eigentlich ein freier Tag sein. Doch nach der 1:3 (0:1)-Niederlage in Fürth hat Trainer Claus-Dieter Wollitz seine Pläne geändert – aus Verärgerung. Die hatte er schon mit einer lauten Ansprache in der Kabine zum Ausdruck gebracht. »Wir werden uns das Spiel noch einmal auf DVD anschauen – mit mehreren Zeitlupen«, sagte Wollitz. »Ich werde die Spieler nerven, bis es sie ankotzt.«
Nach der dritten Pleite im fünften Rückrundenspiel droht Cottbus, den Anschluss an die oberen Tabellenplätze zu verlieren. Vor allem die Art und Weise, wie die Lausitzer in einem richtungsweisenden Spiel bezwungen wurden, hinterließ große Ratlosigkeit. »Mir fehlen die Worte. Wir kriegen zu viele Gegentore und schießen nicht mehr die Tore. In der Hinrunde haben wir solche Spiele noch gewonnen«, meinte Energie-Verteidiger Alexander Bittroff. Vor allem im ersten Durchgang hatte Cottbus durch Roger, Markus Brzenska und Jiayi Shao sehr gute Chancen für mehrere Treffer. Doch die rund 600 Cottbuser Fans unter den 6430 Zuschauern konnten nur ein Mal, beim zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Nils Petersen (60.), richtig jubeln.
»Ich fand unser Spiel ganz gut. Aber vorn haben wir zu viele Chancen ausgelassen«, sagte Petersen. »Und leider haben wir erneut zwei Gegentore nach Standardsituationen kassiert.« Beim 1:0 durch Sercan Sararer (19.) war die Cottbuser Abwehr nach einem zunächst abgewehrten Fürther Freistoß zu weit aufgerückt. Dem sehenswerten und entscheidenden Freistoßtor zum 2:1 (74.) durch Burak Kaplan ging ein unglückliches Zweikampfverhalten von Uwe Hünemeier voraus. Spätestens nach dem 3:1 durch Sercan Sararer nur 60 Sekunden später ging bei Cottbus nichts mehr.
»In einem leidenschaftlichen Spiel sind wir nach einem unglücklichen Gegentreffer wiedergekommen«, freute sich der Fürther Trainer Michael Büskens über die Leistung seiner Mannschaft. »Wenn wir nicht gewonnen hätten, hätte es wieder geheißen, dass die Fürther sowieso nicht wollen. Die Mannschaft hat darauf eine perfekte Antwort gegeben.«
Ähnliches erwartet der bisweilen wie ein Rumpelstilzchen herumtobende Wollitz nun von seinen Spielern – gerade im Vorfeld der Spiele bei Hertha BSC am kommenden Montag und dem DFB-Pokal-Halbfinale beim MSV Duisburg am 1. März. »Man muss die Gesamtsituation sehen. Ich muss mir wohl überlegen, was ich in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Hertha und Duisburg mache. Ich kann einigen Spielern richtig weh tun«, sagte Wollitz. »Jede Mannschaft muss erst mit Leidenschaft und Hingabe bekämpft werden. Oben hinzukommen, ist schwierig. Oben zu bleiben ist noch schwieriger. Das tut weh.«
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