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Einfach mal die Klappe halten

Sarah Liebigt gegen rechte Propaganda

  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist eines dieser Themen, die man eigentlich nicht kommentieren möchte: Rechte Hetze gegen Menschen mit Migrationshintergrund. Wozu noch ins Blatt heben, was keiner weiteren Beachtung bedarf, was man schlichtweg ignorieren sollte.

Wenn denn die NPD nicht versuchen würde, den Überfall am Bahnhof Lichtenberg am vergangenen Freitag für die eigene Wahlkampfpropaganda zu nutzen. Für diesen Freitag ruft die rechte Partei zu einer Mahnwache auf. Der dazugehörige Text klingt zu sehr danach, als wäre er nicht einen Tag, sondern zwischen 70 und 80 Jahre alt. Als stamme er nicht aus der Feder eines braunen PR-Agenten sondern aus der eines Praktikanten im NS-Propagandaministerium.

»Es kann jeden treffen, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist.« Stimmt. Als Linke oder Linker abends durch Lichtenberg oder Schöneweide zu spazieren, könnte zum Beispiel gefährlich werden. Aber derartige Übergriffe laufen in der Naziwelt vermutlich unter Selbstschutz. Denn kriminell sind dort immer politisch Andersdenkende, Menschen mit anderer Hautfarbe, Menschen mit ... Aber nein, aufpassen, ich bringe auch schon die Zeiten durcheinander.

Schriftliche Ergüsse, die die Mailbox fluten, ließen sich leicht ignorieren, vermummte und mit Fackeln ausgestattete Nazis eher nicht. Ignoranz wird gefährlich, wenn das Problem hinter den Scheuklappen weiter wächst. Wegsehen hilft nie, weder bei brutalen Übergriffen noch bei der Verbreitung gefährlichen Gedankenguts.

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