Freilassung von Mitarbeiter des CIA erregt Pakistaner
Massenproteste gegen Präsident Zardari und die USA
Islamabad (dpa/ND). Nach der Freilassung eines unter Mordverdacht stehenden mutmaßlichen CIA-Mitarbeiters haben am Freitag Zehntausende Pakistaner gegen ihre Regierung und gegen die USA demonstriert. In mehreren Städten gingen aufgebrachte Oppositionsanhänger und Islamisten auf die Straße. Sie skandierten US-amerikafeindliche Parolen und beschimpften Präsident Asif Ali Zardari als Marionette Washingtons. Die Botschaft und die Konsulate der USA blieben am Freitag geschlossen. Die Botschaft rief ihre Landsleute in Pakistan dazu auf, »Maßnahmen für ihre Sicherheit« zu treffen.
Der US-Staatsbürger Raymond Davis hatte Ende Januar in der ostpakistanischen Stadt Lahore unter ungeklärten Umständen zwei Einheimische erschossen. Er soll Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma sein und im Einsatz für den US-Geheimdienst CIA gewesen sein. Ein Gericht in Lahore hatte Davis am Mittwoch aus der Untersuchungshaft entlassen, nachdem die Angehörigen der Opfer ihm vergeben hatten. Nach offiziellen Angaben war ihnen zuvor sogenanntes Blutgeld zur Entschädigung versprochen worden. Davis reiste unmittelbar danach aus. Bereits am Donnerstag war es daraufhin zu Demonstrationen in Pakistan gekommen.
Nach dem Freitagsgebet kam es in der Hauptstadt Islamabad zu Rangeleien zwischen der Polizei und Demonstranten, die in das abgeriegelte Diplomatenviertel eindringen wollten.
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