Raketenangriff gegen Zivilisten in Côte d'Ivoire
Mindestens 25 Tote in einer Hochburg des Wahlsiegers Alassane Ouattara
Genf (epd/ND). Die Gewalt in Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) hat nach UN-Angaben die schlimmsten Ausmaße seit Beginn der Krise Ende November 2010 erreicht. Truppen des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo hätten am Donnerstag bei einem Angriff auf einen Markt in Abidjan mindestens 25 Menschen getötet, teilten die Vereinten Nationen (UN) am Freitag in Genf mit. Dutzende Menschen seien dabei verletzt worden.
Bei dem Angriff könnte es sich nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte um ein »Verbrechen gegen die Menschlichkeit« handeln. Ein Sprecher des Hochkommisssariats sagte am Freitag in Genf, es sei schwierig, zu einer anderen Schlussfolgerung zu kommen. Das UN-Hochkommissariat verurteile die Granatenangriffe der Truppen des international nicht anerkannten Präsidenten Laurent Gbagbo auf Zivilisten im Stadtteil Abobo der Wirtschaftsmetropole Abidjan. Die Regierung Gbagbo sprach dagegen von einem »Komplott« und bestritt eine Beteiligung ihrer Einheiten an der Attacke.
Seit Beginn dieser Woche gab es nach UN-Angaben bereits mehrere Angriffe auf zivile Ziele in der Metropole Abidjan. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR sprach von kriegsähnlichen Zuständen in der Wirtschaftshauptstadt des Landes. Bislang starben mehr als 400 Menschen durch die Gewalt, die nach den Wahlen Ende November ausbrach. Grund für die Krise ist die Weigerung des abgewählten Präsidenten Gbagbo, die Macht an den international anerkannten Wahlsieger Alassane Ouattara abzugeben.
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