Schweres Erdbeben in Myanmar
Mindestens 74 Tote Viele Häuser zerstört
Yangon (dpa/ND). In einer schwer zugänglichen Region Myanmars sind bei einem schweren Erdbeben mindestens 74 Menschen ums Leben gekommen. Über 100 wurden in dem Gebiet an der Grenze zu Thailand und Laos verletzt. 244 Häuser wurden zerstört, berichteten die Behörden des Militärregimes am Freitag. Die Erde bebte nach Angaben von Anwohnern am Donnerstagabend nach Einbruch der Dunkelheit mindestens drei Minuten lang. Das Beben hatte eine Stärke von 6,8. Es war Hunderte von Kilometern weit zu spüren. Auf Fotos aus der Region waren eingestürzte Häuser und Straßen mit tiefen Rissen zu sehen.
Das Epizentrum lag rund 50 Kilometer nördlich von Tachilek an der Grenze zu Thailand. Das Gebiet befindet sich 1300 Kilometer nordöstlich der Hafenstadt Yangon und knapp 800 Kilometer nördlich von Bangkok. Zwischen diesem und dem schweren Erdbeben in Japan bestehe kein Zusammenhang, sagte Geophysiker Birger Lühr vom Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam.
»Es gibt offenbar keine katastrophalen Infrastrukturschäden in den Ortschaften Tachilek und Kyaing Tong, aber an vielen Gebäuden sind Risse zu sehen«, berichtete die Hilfsorganisation World Vision, die eigene Mitarbeiter am Ort hat. Nach ihren Angaben liegen 175 Dörfer in der Region. Das Gebiet ist überwiegend Agrarland. Eine Brücke sei unpassierbar, und die Wasserversorgung sei teilweise unterbrochen. Das Kinderhilfswerk UNICEF wollte mit dem frühestmöglichen Flug am Sonnabend Medikamente und Verbandsmaterial für 20 000 Menschen in die Region schicken, teilte das Büro der Vereinten Nationen in Yangon mit.
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