Initiative für gute Pflege

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(ND-Herrmann). Eine Initiative »Gute Arbeit in der Pflege« startet Sozialsenatorin Carola Bluhm (LINKE) am kommenden Montag für das Land Berlin. Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft und eines steigenden Bedarfes an Fachkräften im Altenpflegebereich sollen mehr Menschen für den Beruf der Altenpflege gewonnen und Arbeitsbedingungen verbessert werden. Altenpflege sei eine »unschätzbar wichtige Arbeit für die Gesellschaft«, sagte die Senatorin. Sie werde vor allem von Frauen erbracht und häufig schlecht bezahlt. Die Arbeitszeiten seien besonders belastend, der Gesundheitsschutz mangelhaft.

Der Senat will Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, die Kranken- und Pflegekassen, die Verbände der Pflegeeinrichtungen sowie die Pflegewissenschaft dafür gewinnen, gemeinsam bei Ausbildung, Arbeitsbedingungen, Bezahlung sowie der Einhaltung des Mindestlohns voranzukommen. Alle sollen dazu »schnell an einen Tisch« gebracht werden, wie Carola Bluhm ND erläuterte. Dabei beklagte sie, dass angesichts des Personalmangels bereits »Kopfprämien« gezahlt und Fachkräfte abgeworben würden. Das Problem habe eine Dimension angenommen, dass ihm nur noch gemeinsam mit einem umfassenden Herangehen begegnet werden könne.

Ende 2008 gab es nach Angaben der Sozialverwaltung in den Berliner Altenheimen und ambulanten Pflege knapp 73 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. 75 Prozent davon waren Frauen, mehr als ein Drittel arbeitete Teilzeit. Hinzu kamen rund 9000 Beschäftigte in Minijobs. Bei 48 Prozent der Beschäftigten lag der monatliche Lohn unter 1500 Euro brutto, bei 72 Prozent unter 2000 Euro. Die Ausbildungsquote war mit zwei Prozent an den Beschäftigten im Vergleich mit dem übrigen Sozialwesen (4,8 Prozent) ausgesprochen niedrig.

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