Essen als Trost
Auch Sport lässt positive Gedanken entstehen
Besonders Menschen, die mit ihrer Umwelt in stabiler Beziehung leben, können durch Gedanken an ein Essen negatives Empfinden schnell ablegen, fanden die US-amerikanischen Forscher bei ihren Untersuchungen heraus.
«Essen dient vielen Menschen als Trost, jedoch auch als Ersatzbefriedigung. Denn auch wenn viele in der Alltagshektik ihre Emotionen nicht mehr wahrnehmen, der Hunger und der Appetit bleiben«, erklärt dazu die Dresdener Ernährungspsychologin Ilona Bürgel. Das Zielobjekt des Appetits – meist Süßes, Fettes oder Salziges – wecke über den Botenstoff Dopamin vor allem ein gutes Körpergefühl im Hier und Jetzt. Negative Situationen wie Stress, Kummer oder Langeweile werden so einfach zugedeckt, die Auseinandersetzung mit den Gefühlen bleibt erspart.
Alles wäre gut, hätte die Sache nicht einen Haken. »Dopamin stumpft mit der Zeit ab und fordert, dass man bald entweder das Essen wechselt oder statt einer Handvoll Gummibärchen gleich die ganze Tüte verschlingt.« Mit der Zeit kann sich auch Abhängigkeit vom Essen entwickeln, womit für Bürgel ein möglicher Weg zu Essstörungen beschritten ist. Eine Lösung könnte es der Expertin zufolge sein, neue Dopaminquellen wie Musik, Humor, Schönheit, Kunst oder Sport zu erschließen.
ND
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.