»Poetischer Kompressor«

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(dpa). Der aus dem Vogtland stammende Dichter Gerald Zschorsch hat am Dienstag in Berlin sein lyrisches Werk vorgestellt. Auf Einladung der sächsischen Vertretung und des Suhrkamp Verlags las der 59-Jährige neben früher Kurzprosa aus seiner DDR-Gefängniszeit vor allem aus seinem jüngsten Gedichtband »Zur elften Stunde«. In einigen Texten kehrt der in Frankfurt am Main lebende Autor darin in sein Kindheitsland zurück.

Die Orte und Landschaften des Vogtlandes seien für ihn immer noch Heimat, sagte Zschorsch. »Aber eine sprachlose Heimat. Ich habe dort niemanden mehr.« Mit dem Titel »Zur elften Stunde« übernimmt er den Namen einer Gemarkung im Schlosspark von Greiz, der ein verführerischer Zauber zugesprochen wird. »Und auf den Kämmen des Böhmischen Waldes fliegt ein Gedanke; eine Wehmut vorbei«, heißt es in einem der oft verstörenden, aber anrührenden Gedichte.

Der Autor sei ein »poetischer Kompressor von besonderer Motorenstärke«, sagte der Schriftsteller Friedrich Dieckmann in seiner Einführung. Der in Elsterberg geborene Zschorsch war in der DDR zweimal verhaftet worden, später wurde er in die Bundesrepublik abgeschoben.

Seither lebt Zschorsch als freier Autor in Frankfurt. Im vergangenen Jahr wurde er in die Sächsische Akademie der Künste aufgenommen.

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