NATO tötete zahlreiche Aufständische
Tripolis (dpa/AFP/ND). NATO-Kampfflugzeuge haben am Donnerstag versehentlich einen Fahrzeugkonvoi der Anti-Gaddafi-Milizen bombardiert und dabei mehr als zehn Aufständische getötet. Die Luft-Boden-Raketen des nordatlantischen Bündnisses zerstörten auf halbem Wege zwischen Adschdabija und Al-Brega mehrere Fahrzeuge der Rebellen. Das sagten Aufständische der Nachrichtenagentur dpa. Genaue Opferzahlen lagen zunächst nicht vor; die BBC berichtete von 13, der US-Fernsehsender CNN von mindestens fünf Toten.
Unterdessen ist ein ehemaliger libyscher Minister aus der umkämpften Stadt Misrata nach Europa geflohen und unterstützt nun die Opposition. »Gaddafi hat keine Zukunft mehr«, sagte Fathi Ben Schatwan im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP über den libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi. »Ich werde nun der Opposition helfen, wo ich nur kann.« Ben Schatwan floh Ende vergangener Woche unter dem Beschuss von Gaddafi-Truppen aus der Küstenstadt Misrata; nach einer 20-stündigen Fahrt in einem Fischerboot über das Mittelmeer erreichte er schließlich am Freitag die Insel Malta. Die Ankunft des ehemaligen Gaddafi-Verbündeten war zunächst geheim gehalten worden; mit AFP sprach Ben Schatwan unter der Bedingung, dass sein Aufenthaltsort in Europa nicht genannt werde.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.