Neonazi für Angriff auf Journalistin vor Gericht

Recherchen der Frau hatten zum Verbot der rechtsextremen »Heimattreuen Deutschen Jugend« beigetragen

  • Lesedauer: 1 Min.

Zossen (dpa). Über vier Jahre nach dem Angriff auf die Journalistin Andrea Röpke soll sich ein weiterer Neonazi vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 25-Jährigen gefährliche Körperverletzung vor. Der Prozess gegen ihn soll am 19. Mai um 10 Uhr beginnen, teilte das Amtsgericht Zossen mit. Laut Anklage hat der Mann die Journalistin im November 2006 in Blankenfelde (Teltow-Fläming) attackiert und verletzt. Er tat es demnach gemeinsam mit dem früheren Bundesgeschäftsführer der inzwischen verbotenen »Heimattreuen Deutschen Jugend« (HDJ). Zunächst sind zwei Verhandlungstage geplant, das Urteil wird am 31. Mai erwartet. Der einstige HDJ-Funktionär war im Juni 2010 vom Landgericht Potsdam zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt worden.

Drei Neonazis hatten die Journalistin, die mehrfach für ihre Berichte über Rechtsradikalismus ausgezeichnet wurde, am Rande einer Versammlung gesehen, verfolgt und angegriffen. Anlass waren ihre Recherchen. Die HDJ wurde 2009 durch den Bundesinnenminister verboten. Insbesondere auch Beiträge von Röpke hatten gezeigt, dass es sich bei der Organisation nicht um eine harmlose Pfadfindertruppe handelte. 2008 löste die Polizei ein Sommercamp der Organisation in Mecklenburg-Vorpommern auf.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal