Militärpräsenz im »Hinterhof«

Mexikanische Denkfabrik vermutet geheime NATO-Basen in Lateinamerika

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In Lateinamerika und in der Karibik wächst die Präsenz der NATO. Die mexikanische Denkfabrik Latin American Circle of International Studies (LACIS) befürchtet, dass durch die derzeit etwa 29 Stützpunkte des Militärbündnisses die Stabilität und der Demokratisierungsprozess in der Region gefährdet werden könnten.

Der NATO-Krieg gegen die Truppen des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi wird offenbar auch in Lateinamerika logistisch vorbereitet. »Der NATO-Stützpunkt Palanquero in Kolumbien wurde für Transporte mit Flugzeugen über den Atlantik in Richtung Afrika errichtet. Ich vermute, dass das Militärbündnis diese Basis derzeit für den Libyen-Krieg nutzt«, erklärte dieser Tage LACIS-Präsident Luis Gutiérrez Esparza in Berlin.

Palanquero ist nur ein Beispiel für das zunehmende Engagement der NATO in Süd- und Mittelamerika. Offiziell unterhält das Militärbündnis in der Region 18 weitere Stützpunkte, unter anderem in Brasilien, Argentinien, Honduras, El Salvador, Costa Rica, Peru und Panama. Besonders brisant ist die militärische Präsenz auf den Falklandinseln, einem von Argentinien beanspruchten britischen Überseegebiet im Südatlantik. Dort patrouillieren laut Esparza britische Atom-U-Boote. Dies sei illegal, weil der Vertrag von Tlatelolco, de...


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