Rot werden, ohne zu erröten

Ein Gespräch mit dem Journalisten Tobias Haberl, der Mitglied der LINKEN wurde, um über die Partei zu schreiben

  • Mathis Oberhof
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Genau sei ihm Paragraf 5 der LINKEN-Satzung nicht bekannt gewesen, sagt Tobias Haberl: die Möglichkeit der Gastmitgliedschaft. Der Münchener Journalist, 35 Jahre alt, Redakteur beim Magazin der »Süddeutschen«, war Gastmitglied der LINKEN, ohne es vorher anzukündigen. Nicht aus politischer Überzeugung war er eingetreten, sondern aus Neugier: Er hatte sich vorgenommen, die ihm fremde Partei von innen kennenzulernen. Haberl schrieb über seine Erlebnisse einen Essay und das Buch »Wie ich mal rot wurde« (Luchterhand, 256 S., brosch., 14,99 €) – und trat nach 18 Monaten wieder aus. Dennoch, er hat positives Feedback bekommen – von André Brie (»Ich habe durch dieses Buch viel gelernt – ein ungewöhnlich gutes Buch«) bis Sarah Wagenknecht. Die Menschen aus seinem Ortsverband München West/Mitte hatten größere Probleme mit ihm. Manche brachen mit Haberl, sehen ihn als Verräter, andere blieben mit ihm in Kontakt.

Ich bat Tobias Haberl um ein G...


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