Lohnender Arbeitskampf

Teepflücker in Indien erreichen Verbesserungen

  • Jürgen Weber
  • Lesedauer: 1 Min.

Der seit August 2009 bestehende Konflikt um die Arbeits- und Lebensbedingungen auf der Teeplantage »Nuwera Nuddy« im nördlichen Bengalen in Indien ist vorerst beigelegt. (ND berichtete am 22. Juni 2010). Möglich macht das eine Vereinbarung zwischen dem indischen Sekretariat der internationalen Gewerkschaft IUF und dem Management von Amalgamated Plantation Private Ltd/APPL, einem Unternehmen, das sich mehrheitlich im Besitz des Multis von Tata Global Beverages befindet.

Die Auseinandersetzungen begannen, nachdem der im achten Monat schwangeren Teepflückerin Arti Oraon die medizinische Versorgung und der gesetzlich garantierte Mutterschaftsurlaub durch die Krankenstation der Plantage verweigert wurden. Mehrere hundert ArbeiterInnen protestierten daraufhin und forderten die Entlassung des verantwortlichen Arztes. Das Management reagierte auf weitere Protestaktionen und die gewerkschaftliche Organisierung der ArbeiterInnen mit Strafanzeigen, Entlassungen und zwei Aussperrungen, die letztere dauerte insgesamt drei Monate.

Die jetzige Vereinbarung umfasst unter anderem die Zurücknahme aller Strafanzeigen, die Auszahlung des Arbeitslohnes für die TeepflückerInnen, die in der Zeit des zweiten Aussperrung angestellt waren sowie das Angebot dauerhafter Jobs für Familienangehörige zweier entlassener Arbeiter. Zudem verpflichtet sich APPL zu einer Geste des guten Willens in Form einer Geldzahlung an Arti Oraon.

Nach Angaben von Ma Wei Pin, dem Regionalsekretär der IUF Asia/Pacific, handelt es sich um die erste Vereinbarung dieser Art im indischen Teesektor.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal