Alles wie geschmiert
Joseph Blatter bleibt trotz der Krise der FIFA ihr Chef bis 2015 – jedenfalls solange der angekündigte »Fußball-Tsunami« ausbleibt
Als Fußball-Pate Joseph Blatter nach einer schmutzigen Schlammschlacht in Zürich triumphal seine Wiederwahl zum FIFA-Präsidenten feierte, wünschte Kaiser Franz Beckenbauer dem Schweizer für die kommenden Wochen erstmal himmlischen Beistand. »Ich werde Ihnen den Engel Aloisius schicken, damit die FIFA in Zukunft weise Entscheidungen trifft. Bleiben Sie gesund«, sagte Beckenbauer im Züricher Hallenstadion und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Dass der »Engel Aloisius« vor allem dafür bekannt war, gerne einen über den Durst zu trinken, passte nach dem eindeutigen Votum für Blatter gar nicht so schlecht ins Bild. Wie benebelt waren die Delegierten, nachdem der FIFA-Boss in seiner Eröffnungsrede mit einem klugen Schachzug den entscheidenden Coup für eine geräuschlose Wahlzeremonie landete. Am Ende eines langen Kongresses stimmten 186 von 203 Delegierten für Blatter, eine Quote, mit der nach immer neuen Korruptionsvorwürfen im Zusammenh...
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