Razzia bei Helios-Kliniken wegen Betrugs
(dpa). Die Helios-Kliniken in Berlin stehen im Verdacht des Abrechnungsbetruges. Die Polizei durchsuchte am Dienstag mit 150 Beamten mehrere Standorte und Privatwohnungen. Bei der Razzia am Klinikum Berlin-Buch und in der Konzernzentrale seien Büros durchsucht worden, teilte die Presstelle der Helios-Kliniken mit. Dabei seien Abrechnungsunterlagen zu den ambulanten Leistungen der Poliklinik von Buch beschlagnahmt worden. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es 14 Verdächtige, darunter Ärzte, Chefärzte und Geschäftsführer. In mehr als 2000 Fällen sollen Ärzte Leistungen abgerechnet haben, die sie nicht selbst erbracht hätten. Stattdessen sollen die Untersuchungen und Behandlungen von dafür nicht qualifizierten oder nicht zugelassenen Ärzten oder Assistenzärzten vorgenommen worden sein.
Oberstaatsanwalt Thorsten Cloidt hält es für denkbar, dass »das Ende der Fahnenstange« noch nicht erreicht ist. Nach Angaben der Ermittler besteht der Verdacht, dass mehrere Ärzte mindestens seit dem Jahr 2008 Leistungen entgegen der Vorschriften gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet haben – obwohl sie diese nicht erbracht hätten.
Die Helios-Kliniken kündigten an, bei der Aufklärung helfen zu wollen. »Wir haben nach unserer Einschätzung alles getan, um fehlerhafte Abrechnungen zu vermeiden«, teilten die Kliniken am Dienstag mit. Zu den laufenden Ermittlungen selbst könnten keine Details genannt werden, hieß es.
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