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Versorgung bei Helios geht weiter

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Nach der großen Razzia beim Krankenhauskonzern Helios in Berlin müssen die Patienten keine Einschränkungen befürchten. Die betroffenen Kliniken arbeiten vorerst weiter. Das Unternehmen teilte am Mittwoch mit: »Bei den Ermittlungen geht es nicht um medizinische Leistungen, sondern um Abrechnungsfragen. Daher geht der Betrieb und damit die Patientenversorgung in den Abteilungen ganz normal weiter.« Auch die Ärzte, gegen die wegen Abrechnungsbetrugs ermittelt wird, sind weiter in den Stationen im Einsatz. »Es sind keine Patienten zu Schaden gekommen, und es handelt sich derzeit nur um Verdachtsmomente«, teilte Helios-Sprecherin Kerstin Kröning mit.

Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) sieht angesichts dieses vermutlich zweiten großen Abrechnungsskandals im Gesundheitswesen den Ruf des Standorts Berlin in Gefahr. »Der Gesundheitsstandort Berlin lebt von Exzellenz, von Qualität und natürlich auch vom Vertrauen zwischen Patienten und Ärzten. Alles, was das erschüttert, ist schlecht für den Standort«, sagte Lompscher der »Berliner Zeitung«. Die Versuchung zum Abrechnungsbetrug liege auch im System, so Lompscher. »Wenn medizinische Einrichtungen wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden, gibt es einen sehr hohen Anreiz, sämtliche Möglichkeiten zur Ertragssteigerung auszunutzen. Bis hin zu illegalen.«

Am Dienstag hatten 150 Polizisten Berliner Standorte der Helios-Kliniken, vor allem im Krankenhaus Buch und der Helios-Zentrale, durchsucht. Es geht um den Verdacht, dass Behandlungen falsch abgerechnet wurden. Verdächtigt werden Ärzte, Chefärzte und Geschäftsführer.

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