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Straftäter flieht erneut aus Klinik

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Ein drogensüchtiger Straftäter ist zum zweiten Mal aus einer geschlossenen Klinik in Buch geflohen. Der 32-Jährige hat die Gitterstäbe am Badezimmerfenster eines anderen Häftlings in dem Krankenhaus für kranke Kriminelle durchgesägt. Er habe in der Nacht zum Dienstag dann das Gitter ausgehebelt und sei durch das Fenster im Hochparterre in Sekundenschnelle weg gewesen, bevor der Alarm ausgelöst worden sei, sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Regina Kneiding.

Dem Mann, der wegen schweren Raubes eine mehrjährige Haftstrafe im Maßregelvollzug absitzt, war bereits im Oktober des Vorjahres eine spektakuläre Flucht aus derselben Einrichtung mit rund 80 Plätzen gelungen. Er hatte sich damals wegen Schmerzen in ein normales Krankenhaus in Buch bringen lassen. Der mit Handschellen gefesselte Häftling wurde zwar von einem Wachmann und einem Pfleger begleitet, rannte aber plötzlich los und sprang in ein mit laufendem Motor wartendes Auto. Er war erst Ende Februar in Ungarn festgenommen und nach Buch zurückgebracht worden.

Es müsse davon ausgegangen werden, dass der Mann auch dieses Mal Helfer hatte, sagte Sprecherin Kneiding. »Es war wieder eine Flucht, die lange vorbereitet und geplant war.« Die Stäbe seien in mühseliger Kleinarbeit durchgesägt worden. Das sei nicht von heute auf morgen zu schaffen gewesen. Der 32-Jährige habe offensichtlich Mitpatienten unter Druck gesetzt, nichts von der Aktion zu verraten. Die Flucht sei von Videokameras aufgezeichnet worden.

Die Ärzte des Kriminellen hatten vor der Flucht beim Landgericht seine Überführung in ein reguläres Gefängnis angeregt. Auch die Staatsanwaltschaft habe beantragt, die Unterbringung im Maßregelvollzug zu beenden. Das Landgericht sei dem aber nicht gefolgt. Es beschloss, dass der Mann weiter im Maßregelvollzug bleiben soll. Neben der Haftstrafe hatte es auch die Unterbringung in einem Krankenhaus für kranke Straftäter angeordnet – wegen der Suchterkrankung.

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