Schmiergelder beim Rohstoffabbau
Organisationen fordern Bundesregierung auf, korrupte Importeure zu bekämpfen
Afrika werde für die deutsche Rohstoff- und Energieversorgung zunehmend wichtiger; die Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stehe auch unter diesem Vorzeichen. Nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Bestechung bei grenzüberschreitenden Geschäftsabschlüssen weltweit ein dramatisches Problem. »Jedes Jahr fließen Schmiergelder in Millionenhöhe an Amtsträger«, heißt es in einem im März veröffentlichten OECD-Bericht.
Ohne verbindliche Transparenzstandards gehe der Rohstoffabbau aber auf Kosten der Menschen in Afrika, warnten die Organisationen. Die Ausbeutung von Rohstoffen trage bislang in vielen Ländern zu Menschenrechtsverletzungen und gewalttätigen Konflikten bei, erklärte Martin Quack von »Brot für die Welt«. Diese Menschen müssten aber im Gegenteil vom Rohstoffreichtum profitieren; zudem müssten ökologische und soziale Schäden verhindert werden.
Die USA hätten im vergangenen Jahr einen neuen Standard für die Transparenz unternehmerischer Aktivität im Rohstoffsektor gesetzt, die EU habe für den Herbst eine Initiative auf dem Gebiet angekündigt. Die Bundesregierung müsse sich hier für eine Regelung auf europäischer Ebene einsetzen, forderten die Organisationen.
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