Ein bisschen Kraft für zuhause

Japans Torhüterin Ayumi Kaihori über Intuition, Glauben und Realität

  • Lesedauer: 2 Min.
Die 24-jährige AYUMI KAIHORI war die Heldin des dramatischen WM-Finales. Von vier Elfmeterschüssen der USA hielt die japanische Torhüterin zwei.
ND: Herzlichen Glückwunsch, Frau Kaihori. Haben Sie schon vorher gewusst, wohin die US-Spielerinnen schießen werden?
Kaihori: Gewusst habe ich es nicht, aber an meine Intuition geglaubt.

Die USA mussten schon im Viertelfinale gegen Brasilien ins Elfmeterschießen. Haben Sie die Videoaufnahmen studiert?
Die Daten kannte ich, aber trotzdem wusste ich nicht, ob sie in dieselben Ecken schießen.

Glaubten Sie noch an den WM-Titel, als sie in der Verlängerung mit 1:2 in Rückstand gerieten?
Ich habe zumindest nicht aufgegeben. Als das Tor fiel, hatten wir noch genug Zeit, den Rückstand wieder aufzuholen.

Wie wichtig ist der Erfolg für ihr Volk nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe im März?
Ich wäre sehr froh, wenn die Menschen zuhause dadurch ein bisschen Kraft finden und sehen, dass man einiges schaffen kann, wenn man sich Mühe gibt und dran bleibt. Das können sie jetzt gebrauchen.

Ihr Trainer Norio Sasaki hat gesagt, wenn es hart kommt, sollen sie an die Opfer der Katastrophe denken und für sie spielen. Haben Sie daran gedacht?
Nein, da ist man nur konzentriert auf das Spiel.

Können Sie schon begreifen, was Sie geschafft haben?
Ich hatte natürlich immer diesen Traum. Dass er nun tatsächlich wahr geworden ist, kann ich aber immer noch nicht glauben. Das Gefühl, dass das Realität sein soll, ist irgendwie noch nicht da.

Gespräch: Oliver Händler

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