Stuttgart 21: Neuer Streit um Stresstest

Fragen der Projekt-Gegner sind weiter offen

  • Lesedauer: 2 Min.

Stuttgart (Agenturen/ND). Der Stresstest für das Projekt Stuttgart 21 sorgt für neue Spannungen zwischen Gegnern und Befürwortern. An diesem Donnerstag sollen die Ergebnisse der Computersimulation für den geplanten Tiefbahnhof vorliegen. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hat aber noch eine Reihe offener Fragen.

Projektgegner und -träger kamen am Dienstag mit Schlichter Heiner Geißler (CDU) zusammen, um die öffentliche Vorstellung des vom Schweizer Gutachter sma geprüften Stresstests vorzubereiten. Die Gegner machen ihre weitere Teilnahme an Gesprächen davon abhängig, ob die Bahn ihre Fragen zu den Rahmenbedingungen der Fahrplansimulation vollständig beantwortet. Das Aktionsbündnis wollte gestern (nach ND-Redaktionsschluss) über seine Teilnahme an der Präsentation entscheiden.

Sowohl die Bahn als auch Geißler wollen notfalls auch ohne die Gegner die Stresstestergebnisse vorstellen. Geißler sagte, er würde einen Ausstieg des Aktionsbündnisses bedauern, aber: »Die Präsentation muss ohnehin erfolgen. Die Leute wollen wissen, was bei der Prüfung des Stresstests herausgekommen ist.« Ein genauer Termin steht noch nicht fest, ist aber bis Ende des Monats geplant.

Auch die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft (NVBW) sieht Nachbesserungsbedarf. Geißler hatte vorgegeben, der Stresstest solle unter der Voraussetzung »guter Betriebsqualität« erfolgen. Die Bahn verstehe darunter »wirtschaftlich optimale Betriebsqualität«, kritisiert die NVBW. Die geplante Infrastruktur müsse aber auch kundenfreundlich sein und Verspätungen abbauen können.

Der Stresstest zu dem rund 4,5 Milliarden Euro teuren Bahnhofsumbau war Ende vergangenen Jahres vereinbart worden. Darin soll eine Computersimulation zeigen, ob der geplante unterirdische Bahnhof im Vergleich zum bestehenden Kopfbahnhof in Spitzenzeiten 30 Prozent mehr Züge abfertigen kann.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal