Lehrer wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

Waldorf-Pädagoge verging sich an zwei Jungen aus der Nachbarschaft

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Ein früherer Lehrer einer Waldorfschule ist am Freitag vom Berliner Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren Haft mit Bewährung verurteilt worden. Der geständige Pädagoge muss 3000 Euro Geldbuße zahlen.

In den Jahren 2002 und 2003 hatte sich der heute 67-Jährige in seiner Wohnung im Stadtteil Wedding an zwei 13-jährigen Jungen aus der Nachbarschaft vergangen. In dem Zeitraum kam es zu 20 Fällen von Oralverkehr. Nach knapp sechs Monaten Untersuchungshaft kam der Mann frei.

Der Lehrer für Deutsch und Englisch steht im Verdacht, sich auch in Haiti an einem Jungen vergangen zu haben. Seine Anwältin erklärte, dass die Anschuldigungen nicht zutreffend seien.

Ermittler waren auf den Lehrer nur per Zufall aufmerksam geworden. Die Ermittlungen gegen den eigentlichen Hauptverdächtigen werden in Bayern geführt.

Ein 57-jähriger Berliner soll Kinder in Haiti missbraucht und nach Deutschland verschleppt haben. Im Februar 2010 kamen ihm Zollfahnder auf dem Flughafen München auf die Spur. Medienberichten zufolge hatte der 57-Jährige einen verstört wirkenden Jungen bei sich. Als Fahnder die Berliner Wohnung des mutmaßlichen Kinderschänders durchsuchten, führte die Spur auf den Waldorf-Lehrer. Nach Angaben von Gerichtssprecher Tobias Kaehne fand die Polizei Fotos des Pädagogen mit den beiden 13-jährigen Jungen.

Ermittlungen wegen Missbrauchs in der Karibik wurden nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, eingestellt. Die deutschen Behörden seien nicht zuständig.

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