Rote Tücher für Polens Schwarze

Überraschung mit laizistischen Grundsätzen - Janusz Palikot

  • Holger Politt, Warschau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sie waren die eigentliche Überraschung der polnischen Parlamentswahlen am 9. Oktober: Janusz Palikot und seine Bewegung, die auf Anhieb als drittstärkste Kraft in den Sejm einzogen.

Auf dem ersten Blick hat Donald Tusk nur gewonnen. Er darf Ministerpräsident bleiben und die Koalition fortsetzen. Auch der Abstand zur stärksten Oppositionspartei ist gleich geblieben - stolze 10 Prozentpunkte. Dass die siegreiche Bürgerplattform (PO) in absoluten Zahlen über eine Million Stimmen verloren hat, mag kaum ins Gewicht fallen, denn alle bisherigen Parlamentsparteien verloren bei gesunkener Wahlbeteiligung mindestens im gleichen Verhältnis. Gäbe es keinen Janusz Palikot, krähte kein Hahn danach.

Doch der holte mit seiner Liste glatte 10 Prozent - über 1,4 Millionen Stimmen. Da unter den 40 Abgeordneten seiner Liste nur Palikot selbst über Parlamentserfahrung verfügt, darf von einer Überraschung gesprochen werden, die in dieser Hinsicht sehr an den Sejm-Einzug der Samoobrona (Selbstverteidigung) im Herbst 2001 erinnert. Doch der Platz der neuen Liste im parlamentarischen Gefüge ist ein anderer. Während Andrzej Lepper mit...


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