Von Tschetschenien lernen

Russland diskutiert weitere Einschränkungen von Alkoholkonsum

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Von Tschetschenien lernen, heißt womöglich siegen lernen. Ausgerechnet Ramzan Kadyrow, der Verwaltungschef der einstigen Rebellenrepublik, hat Teufel Alkohol in seinem Beritt niedergerungen und empfiehlt dem Rest des Landes, seinem Beispiel zu folgen.

Wodka darf in Tschetschenien nur noch zwei Stunden täglich verkauft werden: morgens zwischen 8 und 10 Uhr. Parallel dazu setzt die Regionalregierung auf einen Mix zwischen Propagierung von gesunder Lebensweise und einem umfangreichen Angebot von Sport- und Freizeitaktivitäten. Vor allem für junge Männer, die als besonders gefährdet gelten. Und auf soziale Ächtung von Sündern. Betrunkene, so Kadyrows Pressechef Alwi Karimow mit stolzgeschwellter Brust im hiesigen Fernsehen, gäbe es in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny im Straßenbild nicht mehr. Wenn doch, seien es Gäste. Denn unter Einheimischen gelte Trunkenheit inzwischen als »extrem unanständig«.

Sogar bei der kürzlichen Einweihung von Grosny-City - einer Shopping Mall die an Dubai erinnert und sogar die Moskowiter vor Neid erblassen ließ, gab es nur Granatapfelsaft und Limonade. Jedenfalls beim offiziellen Teil.

Alkohol, sagte Kadyrow dem Massenblatt »Komsomolskaja Prawda«, b...


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