Grüne wollen Mediator einschalten
(dpa). Die Berliner Grünen-Fraktion will ihren heftigen Flügel-Konflikt mit Hilfe eines Mediators klären. »Wir brauchen jemand Externes und Neutrales, der das in die Hand nimmt und uns wieder ins Gespräch miteinander bringt«, sagte Fraktionschefin Ramona Pop am Dienstag vor Beginn der Krisen-Fraktionssitzung. Ihr Ko-Vorsitzender Volker Ratzmann hatte schon am Vortag einen Vorschlag zur Lösung des Konflikts zwischen Linken und Realos angekündigt. Namen wollten weder Pop noch Ratzmann nennen.
Der seit Langem gärende Konflikt war am vergangenen Dienstag bei der Wahl des Fraktionsvorstandes aufgebrochen. Die Parlamentarische Linke bei den Grünen hatte Gegenkandidaten zu den sich wiederbewerbenden Amtsinhabern von den Realos aufgestellt. Doch Canan Bayram und Dirk Behrendt unterlagen Pop und Ratzmann - Behrendt allerdings nur knapp mit 13 zu 15 Stimmen.
Der Vorschlag, die Krise mit Hilfe von externen Vermittlern zu lösen, stamme ursprünglich vom linken Flügel, sagte Behrendt vor der Sitzung. »Wir haben (den Bundestagsabgeordneten) Wolfgang Wieland vorgeschlagen«, sagte der 40-Jährige. »Wir wären schon einen Schritt weiter, wenn wir das bereits am vergangenen Donnerstag wie von uns vorgeschlagen in Angriff genommen hätten«, kritisierte Behrendt.
»Wieland wäre zu dieser Vermittlung bereit«, sagte er. Ihn störe auch nicht, dass Wieland, der 15 Jahre im Abgeordnetenhaus gesessen hat, die Verweigerungshaltung des linken Flügels als »Kindergarten« bezeichnet habe. »Eine kritische Haltung zu beiden Flügeln ist ja vielleicht ganz gut«, sagte Behrendt.
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