Monti sucht Minister

Designierter Ministerpräsident Italiens will bis Ende der Woche die Übergangsregierung abstimmen lassen

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

»Wachstum und Gerechtigkeit« - nach diesen beiden Grundsätzen will der designierte italienische Ministerpräsident Mario Monti seine Regierung ausrichten. Dafür warb er gestern bei den Parteien. Heute trifft er Vertreter der sozialen Kräfte und stellt daran anschließend vielleicht schon seine Übergangsregierung vor.

Im Palazzo Giustiniani in Rom, wo Mario Monti in Windeseile ein Büro eingerichtet wurde, empfing der designierte Ministerpräsident Italiens am Montag die Vertreter aller 21 Parlamentsfraktionen. Abgesehen von den großen Parteien sind unter anderem die Südtiroler Volkspartei, die Gruppe »Wir Süden« oder die Bewegung Europäische Republikaner. Viele dieser Fraktionen bestehen nur aus einer Handvoll Parlamentarier und sind lediglich Kennern der italienischen Politik bekannt. Aber »Super-Mario«, wie Monti schon seit seiner Zeit als Wettbewerbs- und Binnenmarktkommissar der EU zwischen 1995 und 2004 genannt wird, will mit allen reden. Er sei sich sehr wohl der Anomalie seines Auftrags zur Regierungsbildung bewusst. Schließlich wurde er nicht vom Volk gewählt und gehört auch keiner Partei an. Erst am Mittwoch hat Staatspräsident Giorgio Napolitano den 68-Jährigen zum Senator auf Lebenszeit ernannt, um wenigstens eine gewisse Verbindung zur Le...


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