Warten auf den Wind
Ägypten: Gemischte Gefühle in der Provinz vor den Wahlen
In einer Woche beginnen in Ägypten die ersten Wahlen nach dem Sturz Husni Mubaraks. Werden sie die von den Aktivisten erhoffte Umwälzung widerspiegeln? Abseits der Metropolen, zum Beispiel in Luxor, hat man andere Sorgen.
Die am internationalen Flugplatz Luxor aus Europa ankommenden Flugzeuge sind wohlgefüllt, aber nur ein Bruchteil der Passagiere steigt aus, meistens ältere Paare ohne Kinder. Die Maschinen fliegen weiter nach Hurghada, dem Trendbadeort am Roten Meer, einem Paradies der Taucher.
Ahmed glaubt den »Experten« nichtLuxors Taxifahrer, Busunternehmer, Reiseführer und die vielen anderen Dienstleister im Tourismusgewerbe machen aus ihrer Verärgerung kein Hehl: das Ausbleiben der reichen Europäer, Japaner und Amerikaner ruiniert sie und ihre Familien. Sie sehen die Krise im Tourismus als direkte Folge der Umwälzungen zu Jahresbeginn. Fernsehbilder oder Zeitungsberichte im Ausland über die Gewalt in den Straßen und auf den Plätzen Ägyptens rufen Angst hervor, die potenzielle Gäste abschreckt. Demokratische Wahlen seien kein Rezept, nur eine strenge Hand in Kairo könne die finanzstarken Touristen der Industriestaaten zurückholen. Das ist die...
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