Bundestag streitet über Haushalt

Schäuble: Schwarz-gelbe Koalition weiter auf Konsolidierungskurs

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Bundestag beginnt die abschließenden Beratungen für den Haushalt 2012. Gelegenheit für Opposition wie Koalition, das Zahlenwerk in ihrem Sinne zu interpretieren.

Berlin (Agenturen/nd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will mit seinem Haushalt für 2012 den Konsolidierungskurs fortsetzen, ohne die Konjunktur zu beeinträchtigen. Schäuble warnte am Dienstag zum Auftakt der abschließenden Beratungen des Haushaltentwurfs im Bundestag, die Euro-Krise und die Unruhe an den Finanzmärkten wirke sich allmählich auf die Realwirtschaft aus. Die Konjunktur schwäche sich bereits ab.

Der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider hatte Schwarz-Gelb zuvor vorgeworfen, mit ihrer Haushaltspolitik die Schuldenbremse aufzuweichen. Die schwarz-gelbe Koalition komme vom Konsolidierungskurs ab. Dies werde von Bundesrechnungshof, vom Sachverständigenrat und von der Bundesbank so gesehen.

Ähnlich argumentierte die Grünen-Abgeordnete Priska Hinz. Im laufenden Jahr werde die Neuverschuldung voraussichtlich bei 22 Milliarden Euro liegen, im kommenden Jahr werde sie laut Haushaltsplan wieder auf 26,1 Milliarden Euro steigen. Das verstoße gegen die Schuldenbremse.

Schneider wie Hinz hatten die geplanten Steuersenkungen kritisiert. Schäuble verteidigte dagegen die für 2013 und 2014 geplanten Entlastungen. Die Anhebung des steuerfreien Existenzminimums sei verfassungsrechtlich geboten. Der Opposition warf er vor, »mit Zahlenspielen rauf und runter« die Öffentlichkeit zu verwirren. Hinz kritisierte zudem, dass Ausgaben ausschließlich im Sozialbereich gesenkt würden. Dietmar Bartsch von der LINKEN nannte den Haushalt »ungerecht, unsozial und unsolide«.

Der Bundestag will an diesem Freitag den Haushalt 2012 verabschieden. Der Entwurf sieht Gesamtausgaben des Bundes in Höhe von 306,2 Milliarden Euro vor.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal