Braun will keine Schrottimmobilien beurkundet haben

Affäre um neuen Berliner Verbraucherschutzsenator beschäftigte gestern Landesparlament / Opposition sieht noch viele Fragen offen

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Inwieweit war Berlins neuer Justiz- und Verbrauchersenator Michael Braun (CDU) in Geschäfte verwickelt, bei denen Verbrauchern minderwertige Wohnungen angedreht wurden? Diese Frage beschäftigte gestern das Abgeordnetenhaus. Der Senator selbst wies die Vorwürfe zurück.

Senator Braun auf dem Weg zum Ausschuss
Senator Braun auf dem Weg zum Ausschuss

Es ist ein schmieriges Geschäft. Beim ersten Mal klingelt das Telefon und es geht, ganz harmlos, um die Meinung zur Steuerpolitik der Bundesregierung. Doch in Wirklichkeit will der Fragesteller nur erfahren, ob der Betroffene eine feste Beschäftigung hat. Denn dann taugt er als Opfer, um ein Steuersparmodell angedreht zu bekommen, bei dem es, ganz nebenbei, auch um eine Immobilie geht. Die gibt es zum »Vorzugspreis« und nur für kurze Zeit. In einem hochwertigen Auto werden die Unbedarften dann flugs zum Notar gegondelt, wo das angeblich unverbindliche Angebot zu zeichnen ist. Dies oft ohne die vorschriftsmäßige 14-Tage-Frist, in der Käufer die Verträge einsehen können müssen. Und gern auch außerhalb der normalen Geschäftszeiten, an Wochenenden oder spät abends. Was den Beglaubigern den Namen »Mitternachtsnotare« einbrachte. Am Ende standen die Betroffenen mit minderwertigen Wohnungen dar - häufig hoch verschuldet.

»Die Leuten wusst...


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