US-General McChrystal bei Siemens
Berlin (nd-Heilig). Siemens holt den einstigen Afghanistan-Kommandeur Stanley McChrystal an Bord, um die Geschäfte mit der US-Regierung anzukurbeln. Der 57-Jährige ist einer der kreativsten US-Militärs. Doch unbedachte Äußerungen in Richtung Politik hatten dazu geführt, das Präsident Barack Obama seinen Schildträger feuerte.
Die USA sind der wichtigste Auslandsmarkt für den deutschen Technologiekonzern. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die US-Tochter von Siemens einen Jahresumsatz von fast 20 Milliarden Dollar. Der in München erwirtschaftete Export-Umsatz stagniert derweil bei rund einer Milliarde, soll aber bis 2015 verdoppelt werden.
Schwer zu machen in Zeiten, da das Weiße Haus auch in der Rüstungssparte spart. Zudem werden traditionell einheimische Konzerne bevorzugt. Also setzt man in München verstärkt auf Lobbyarbeit. Man stellte in jüngster Zeit 300 sogenannte Veteranen ein, im kommenden Jahr sollen weitere 150 hinzukommen. Siemens vergab zudem Vorstandsposten an den ehemaligen US-Army-Generalleutnant John Sylvester sowie den ehemaligen Manager des Rüstungsriesen Lockheed-Martin, Robert Coutts. Zudem köderte man Camille Johnston, unlängst noch Pressesprecherin der First Lady Michelle Obama.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.