China berät sich mit Südkorea
Seltsame Blüten der Staatstrauer im Norden
Seoul (AFP/nd). Ranghohe Regierungsvertreter aus China und der Republik (Süd)-Korea haben sich zu Gesprächen über die regionale Sicherheit nach dem Tod des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il getroffen. Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel zu wahren sei im Interesse beider Länder, sagte Südkoreas stellvertretender Außenminister Park Suk Hwan am Dienstag. Der chinesische Vizeaußenminister Zhang Zhijun rief einer Übersetzung seiner Stellungnahme zufolge zu einer engeren Kommunikation zwischen Peking und Seoul auf. Die »Dynamiken in der asiatisch-pazifischen Region« würden »kompliziert und ernst«, sagte er demnach, ohne die (Nord)-Koreanische Demokratische Volksrepublik (KDVR) direkt zu erwähnen.
China ist der wichtigste Verbündete der KDVR. Peking unterstützt die Ernennung Kim Jong Uns zum »Großen Nachfolger« seines verstorbenen Vaters und sicherte Nordkorea nach dem Tod Kim Jung Ils seine Zusammenarbeit zu, um Frieden und Stabilität zu garantieren, wie es hieß. China leitet die internationalen Verhandlungen über Pjöngjangs umstrittenes Atomprogramm, an denen neben den beiden koreanischen Staaten auch die USA, Russland und Japan beteiligt sind.
Unterdessen treibt die Staatstrauer in der KDVR seltsame Blüten. Wie Medien des Landes allen Ernstes berichten, habe die Trauer auch Tiere des Landes ergriffen. Ein weißer Vogel, »größer als eine Taube«, habe den Schnee von den Schultern einer Statue Kims gewischt, zitierte Radio Pjöngjang laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap eine Augenzeugin. Der Zeitung »Rodong Sinmun« zufolge trauerten auch die Eulen um Kim Jong Il. Demnach flogen nach dessen Tod am 19. Dezember Eulen durch ein geöffnetes Fenster in einen eigens eingerichteten Gedenkraum in einem Bergwerk. Die dort trauernden Arbeiter seien gerührt gewesen, hieß es in dem Bericht.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.