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Obamas Diät

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 2 Min.

Wirtschaftskrise, Schuldenberg, zwei fiskalisch desaströse Kriege: Die neue »Verteidigungsstrategie« der USA ist auch durch die Kassenlage definiert. 450 Milliarden Dollar soll das Militär einsparen - gestreckt auf die nächsten zehn Jahre. So werden die Vereinigten Staaten auch mit Obamas Diät künftig mehr für ihre Streitkräfte ausgeben als die meisten anderen Staaten zusammen. Oder um den Präsidenten zu zitieren: »Wir werden schlanker, bleiben aber überlegen.«

Das neue Strategiepapier modifiziert Prioritäten, wenn es etwa die geostrategischen Interessen noch stärker auf die asiatisch-pazifische Region ausrichtet. Eine Änderung des Führungsanspruchs der USA und der Rolle des Militärs bei seiner Durchsetzung ist es nicht. Geplante Truppenreduzierungen zum Beispiel will man durch die Konzentration auf Eliteeinheiten und modernisierte Waffensysteme kompensieren, wofür sich allerdings nicht alle von der mächtigen Rüstungslobby einst angeschobenen Projekte eignen. Meist aber wird die Einführung neuer U-Boote oder Kampfflugzeuge einfach nach hinten verschoben. Und während für künftige Bedrohungsszenarien ohnehin untaugliche Atombomben aus den Arsenalen entfernt werden, arbeitet man längst an einer neuen Generation nuklearer Massenvernichtungswaffen. Hier wird bei allen Klagen und Warnungen des Pentagons oder der Republikaner weniger ab- als vielmehr umgerüstet. »Wir werden immer in der Lage sein, mehr als eine Sache zu tun«, beruhigte Generalstabschef Martin Dempsey denn auch alle, die Sorge haben, die USA könnten künftig wirklich nur noch einen Krieg führen.

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