Wirbel um Rappaport

Hallervorden weißt Rassismus-Vorwürfe zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Dieter Hallervorden hat Rassismus-Vorwürfe gegen die an seinem Berliner Schlosspark Theater gezeigte Inszenierung »Ich bin nicht Rappaport« zurückgewiesen. »In meiner Gedankenwelt ist absolut kein Platz für Rassismus«, heißt es in einer persönlichen Erklärung des Schauspielers und Theaterleiters. An keiner Stelle und zu keinem Zeitpunkt machen sich nach den Worten von Hallervorden der Autor, der Regisseur und Hauptdarsteller Joachim Bliese über schwarze Mitbürger lustig. Auf der Facebook-Seite des Theaters werfen Internetnutzer Hallervorden vor, dass der weiße Schauspieler Bliese in der Inszenierung als Schwarzer geschminkt ist. Sie fühlen sich dadurch an die rassistische Schauspieltradition des »Blackface« in den USA im 19. Jahrhundert erinnert, als sich weiße Schauspieler das Gesicht schwarz anmalten.

»Denken wir die Vorwürfe zu Ende: Darf Hallervorden einen Juden spielen, obwohl er kein Jude ist?«, fragt Hallervorden in seiner Erklärung. »Darf Sigmar Gabriel sich für Maßnahmen gegen den Hunger in der Welt einsetzen, obwohl er über Leibesfülle verfügt?«, heißt es weiter.

»Rappaport« sei seit etwa 25 Jahren auf dem Spielplan deutscher Bühnen und x-mal sei die Rolle des schwarzen Midge von einem Weißen gespielt worden, erklärte Hallervorden. »Wir haben nicht etwa mutwillig nach einem Weißen für die Rolle des 80-jährigen Midge gesucht, sondern wir haben vom schauspielerischen Standpunkt aus nach der bestmöglichen Lösung gefahndet.«

Hallervorden riet seinen Kritikern: »Leute, lest das Stück - dann werdet ihr erkennen, dass es glücklicherweise gar keinen Raum für Rassismus bietet!«

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal