Winterstarre

Kommentar

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Erst im Wochentakt, dann im Monatsrhythmus und inzwischen nur noch quartalsweise werden die immer nächsten Aktionstage von Empörten und Occupy-Aktivisten ausgerufen. Es wurde still um jene Bewegung, der es noch vor drei Monaten gelang, in Europa und den USA Hunderttausende auf die Straßen zu bringen, um gegen die Macht der Banken zu demonstrieren.

Offiziell mobilisiert für diesen 15. Januar nur noch das globalisierungskritische Netzwerk Attac zu einem »globalen Aktionstag«. Auf den zahlreichen Occupy-Webseiten und -Blogs sowie auf Facebook ist davon nichts zu lesen. So stellt sich die Frage, wie die Aktivisten den Schwung des spätsommerlichen Herbstes wiederfinden wollen. Können sie wirklich nur auf besseres Wetter hoffen?

Besetzungen - von Häusern oder Parks - zeigen schon lange keine Auswirkungen mehr, zumindest nicht in der westlichen Welt. Es bleibt die mit Aufkommen des Protests immer wieder gestellte Frage: Was wollen die empörten Okkupierer überhaupt? Doch ihnen vorzuwerfen, nicht die Lösung aller Probleme parat zu haben, ist unfair. Ein paar Hundert Kampierenden kann man nicht der Wandel der Verhältnisse überlassen. kah

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