Lynchmob und Tyrannenmord

Das Zeughauskino präsentiert eine Fritz-Lang-Retrospektive

Der Kindsmörder und sein Opfer: Peter Lorre in »M« (1931)
Der Kindsmörder und sein Opfer: Peter Lorre in »M« (1931)

Der vornehme ältere Herr verströmt im dunkelblauen Nadelstreifenanzug und dem Monokel vorm linken Auge durchaus Respekt. In Jean-Luc Godards Drama »Die Verachtung« (1963) spielte der damals 72-Jährige Fritz Lang sich selbst. Indem der junge Wilde Godard dem Altmeister Lang diese Rolle antrug, verbeugte er sich demonstrativ vor dem gewaltigen Werk des österreichisch-deutschen Meisterregisseurs. Denn dass Lang ein Visionär und Innovator der siebten Kunst war, ein Revolutionär des Stummfilms, der auch den Übergang zum Tonfilm spielend meisterte, gilt heute als Binsenweisheit. Allein der Einfluss von Langs Meisterwerk »Metropolis« (1927) spiegelt sich in modernen Science-Fiction-Klassikern wie Ridley Scotts »Blade Runner« (1982) oder Spielbergs »Minority Report« (2002) wider.

»Metropolis«’ Straßenschluchten oder die Effekte von in Schwindel erregender Höhe operierenden Autobahnen verblüffen auch heute, antizipierten sie doch den Look mo...


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