Die Einsamkeit des Flottenchefs

Es ist nicht einfach zu entscheiden, wann der Winterdienst ausrücken soll

  • Frank Wiesner, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wenn der Berufsverkehr im Winter einsetzt, sollten die Straßen frei sein. Wann aber wird geräumt, wann gestreut? Jemand muss nachts entscheiden, ob die Flotte der Räum- und Streufahrzeuge ausrücken soll. Ein Beispiel aus Baden-Württemberg.

Kißlegg. 4 Uhr morgens, minus vier Grad Außentemperatur und wegen einer geschlossenen Wolkendecke gibt es nicht einmal Mondschein. Michael Schmidt steht in einem verlassenen Winkel im Allgäu in der Nähe von Kißlegg (Baden-Württemberg) und misst mit einem Laserthermometer die Asphalttemperatur: minus 6 Grad. »Die Straße ist immer ein wenig kälter als die Luft«, sagt der Straßenwärter. Dann scharrt er mit der Schuhsohle auf dem Fahrbahnbelag. »Es ist nicht rutschig«, kommentiert er das Ergebnis des Glättetests. Dann setzt er sich ans Steuer seines Schneepflugs und fährt weiter.

2000 Euro pro Stunde

»Im Moment sieht es noch gut aus, wahrscheinlich muss ich heute nicht telefonieren«, sagt Schmidt und meint damit, dass er seine Kollegen nicht nachts aus dem Schlaf holen muss, damit sie für den Winterdienst in ihre Fahrzeuge steigen. Michael Schmidt ist Einsatzleiter beim Bauhof Kißlegg. Er steuert zwischen 3 und 6 Uhr die gefährlichen ...


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