Tragbares Gefängnis

Fast alle Bundesländer haben den Weg für die elektronische Fußfessel freigemacht

  • Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine gemeinsame Überwachungszentrale der Länder in Hessen behält derzeit acht Menschen im Auge. Ihre Zahl wird steigen. Kritiker warnen vor einem inflationären Gebrauch.

Sie gilt als einfach und billig, die elektronische Fußfessel, die inzwischen in fast allen Bundesländern beschlossene Sache ist. Auch in Sachsen-Anhalt sollen künftig aus der Haft entlassene Straftäter mit Hilfe des kleinen Geräts am Knöchel von einer zentralen Stelle in Hessen aus überwacht werden können. Der Landtag beschloss diese Woche, sich einem Staatsvertrag der Länder anzuschließen, der die Zusammenarbeit regelt.

Das tragbare Gefängnis sieht aus wie ein Handy, wiegt 170 Gramm und funktioniert wie ein Navi beim Auto: Im Inneren des Geräts befindet sich ein GPS-Empfänger, der per Satellit die Position des Trägers bestimmt. So kann der Standort des Trägers und der Zustand des Geräts von der Überwachungsstelle im hessischen Bad Vilbel erfasst werden. Der Träger wird zwar auf Schritt und Tritt geortet, allerdings nicht ständig auf dem Bildschirm verfolgt. Das passiert erst, wenn sich der Geortete nicht an die vom Gericht angeord...


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