Erlösung, umdüstert

Zum Tode des schwedischen Schauspielers Erland Josephson

  • Sabine Stefan
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wer bei Peter Brook Theater spielt, und im Film bei Ingmar Bergman, Andrei Tarkowski («Nostalghia«, »Opfer«), Istvan Szabo (»Hanussen«) - der ist beheimatet in Räumen, die nicht untergingen mit dem Jahrhundert, das diese Räume schuf. Es sind die Höhlen jenes Wagemuts, wahrhaftig zu erzählen vom vergänglichen Menschen, Höhlen unter dem Lärm, der über alles hinweg, durch alles hindurch rauscht. Erland Josephson (Foto: dpa/Nygards) war ein Weltkünstler. Das schwedische Kino war wesentlich auch sein Werk, es war ein Aufwachen nach Mauritz Stiller und Greta Garbo, es war die Antwort auf Ibsen und Strindberg.

Ingmar Bergman liebte Schauspieler, deren Gesicht zum Ort von Tumult und umdüsterter Erlösung werden konnten. Erlösung in Josephsons Gesicht war meist die Erfüllung einer traurigen Gewissheit: Der Versuch, einander zu verstehen, endet in Erschöpfung. Und doch! Das Durchtrennte, Zerbrochne jeder Liebe behält bleibende Verbindungsfäde...


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