DekaBank zockt nicht mehr mit Agrarrohstoffen
Foodwatch-Kampagne zeigt erste Erfolge
Berlin (nd). Die DekaBank hat angekündigt, aus der Spekulation mit Grundnahrungsmitteln auszusteigen. In einem Brief an die Verbraucherorganisation Foodwatch kündigte die Fondsgesellschaft der Sparkassen an, die im Fonds Deka-Commodities angebotenen Wetten auf wichtige Agrarrohstoffe bis zum Jahresende aus dem Portfolio zu streichen. »Wir haben uns entschlossen, in Deka-Commodities zukünftig auf die Abbildung der Preisentwicklung von Grundnahrungsmitteln, wie zum Beispiel Weizen, Soja oder Vieh, zu verzichten«, erklärten die Leiter für Strategie und Kommunikation sowie für Externe Kommunikation der DekaBank, Manfred Karg und Rolf Kiefer.
Foodwatch hatte die Banken im Oktober 2011 aufgefordert, sich aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen zurückzuziehen. In dem Report »Die Hungermacher« wurden zahlreiche Belege dafür publiziert, dass solche Anlagen zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise führen und in armen Teilen der Erde Hunger verursachen.
»Die DekaBank der Sparkassen geht einen ersten richtigen Schritt und zieht den Schlussstrich unter ein unverantwortliches Geschäft«, kommentierte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. »Wir erwarten, dass die öffentlich-rechtlichen Landesbanken sowie der zweite große genossenschaftliche Anbieter, Union Investment als Fondsgesellschaft der Volks-, Raiffeisen- und Sparda-Banken, diesem Beispiel folgen.«
Foodwatch begrüßt zwar den Ausstieg der DekaBank aus der Spekulation mit Grundnahrungsmitteln, kritisierte aber, dass dies nur die eigenen Fondsprodukte umfasse, die Rohstofffonds anderer Banken jedoch weiter vertrieben werden. Auch von der Ölpreisspekulation verabschiedet sich die Bank bislang nicht - der Ölpreis hat über die Kosten für Agrardiesel und Mineraldünger jedoch direkten Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise.
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