Teures Pflaster

Bernd Kammer zu den Baukosten für die A 100

  • Lesedauer: 1 Min.

Eine Überraschung ist die Kostenexplosion bei der A 100 nicht. Was lange währt, wird richtig teuer, lautet das Motto. Ähnliches erlebten wir schon beim Stadtschloss oder dem ICC. Das muss nicht nur an den allgemeinen Preiserhöhungen im Baugewerbe liegen. Gern wird bei solch umstrittenen Projekten die Kalkulation etwas niedriger angesetzt, damit die Zahlen nicht gar so abschreckend wirken. Wenn dann erst mal gebaut wird, gibt's kein Zurück mehr und der Steuerzahler muss bluten.

Man kann fast sicher sein, dass bei den A 100-Kosten das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Selbst wenn das Bundesverwaltungsgericht grünes Licht gibt für den Bau, könnte er kaum vor dem nächsten Jahr starten. Da ist Bundestagswahl, und ob der Bund dann die Millionen auch rüberreicht, ist fraglich. Schon Ende vergangenen Jahres hatte der Bundesverkehrsminister gestöhnt, dass es sich bei der A 100 um den teuersten Bundesautobahnbau in ganz Deutschland handele. Da war von den Zusatzmillionen noch gar nicht die Rede.

Die Autobahngelder wären an anderer Stelle besser angelegt. Deshalb muss sich der Senat endlich von seinem Prestigeprojekt, das selbst in der SPD umstritten ist, verabschieden. Bevor die Kosten weiter steigen.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.