Raus aus den Asylheimen

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Die Linksfraktion im Landtag will die Lebensbedingungen der Asylbewerber verbessern. Wie die Fraktionsvorsitzende Kerstin Kaiser gestern sagte, müsse das Ziel bleiben, Asylbewerber in Wohnungen einzuweisen. Das sei insbesondere für traumatisierte Frauen und Kinder wichtig. Weil Asylbewerber aus unterschiedlichen, mitunter verfeindeten Kulturen und Nationen in Wohnheimen zusammenleben, sei das Risiko zu groß. Auch müsse der Deutschunterricht und die psychosoziale und medizinische Betreuung für Menschen aus Krisenregionen verbessert werden.

Schon länger bringen die Landkreise und kreisfreien Städte Flüchtlinge verstärkt in Wohnungen statt in Heimen unter. Das trägt nach Ansicht des Sozialministeriums dazu bei, Vorurteile abzubauen, weil der Kontakt zwischen Einheimischen und Flüchtlingen erleichtert wird.

Vor sechs Jahren kamen die ersten Überlegungen auf, wie die herkömmlichen Asylheime aufgegeben oder reduziert werden können. Die inzwischen langjährigen Erfahrungen mit der Unterbringung von Asylbewerbern in Wohnungen sind im Allgemeinen positiv. In Brandenburg leben derzeit noch 1423 Asylbewerber in Wohnungen beziehungsweise in fünf Heimen. Mitte der 1990er Jahre lebten noch über 33 000 Asylbewerber in 134 Heimen. Vor sechs Jahren, als es in Brandenburg noch 4300 Asylbewerber gab, waren schon 1300 von ihnen in Wohnungen untergebracht.

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