62-Jährige baute Gras an
(dpa). Die Betreiberin von zwei professionellen Cannabisplantagen in Berliner Einfamilienhäusern ist am Mittwoch zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Der Verkauf des Rauschgifts brachte mindestens 437 000 Euro ein, das Geld fließt jetzt in die Staatskasse. Das Berliner Landgericht verurteilte die 62-Jährige wegen illegalen Drogenhandels und Besitzes einer Pistole samt Munition. Allerdings wurde die Frau unter Auflagen von der Haft verschont.
Die frühere Justizangestellte hatte die Plantagen in den von ihr gemieteten Häusern in den Bezirken Lichtenrade und Neukölln gehegt und gepflegt. »Ich habe sie nach Anweisung betreut«, erklärte die geschiedene Mutter eines erwachsenen Sohns. Eine sehr nahe stehende Person, deren Namen die 62-Jährige verschwieg, habe sie dazu überredet. Sie bereue ihre Verstrickung sehr, betonte die Angeklagte.
Die Cannabis-Ernte wurde an Großabnehmer vermarktet. Am Verkauf war die 62-Jährige nach eigenen Angaben nicht beteiligt. »Ich habe das Geld nur verwahrt, es ist nicht meins«, beteuerte die Berlinerin, die in den letzten Jahren Möbel und Antiquitäten verkauft hatte.
Die Polizei hatte aus ihrem Safe 64 Umschläge mit rund 437 000 Euro und eine Pistole beschlagnahmt. Nach Angaben des Ermittlungsführers war im Februar 2012 eine Streife in der Lichtenrader Wohngegend zur Bekämpfung von Einbrüchen unterwegs. Einer der Beamten habe einen verdächtigen Geruch wahrgenommen. Anschließend wurden die Häuser durchsucht. Nach Schätzungen der Polizei war je nach Ernte ein Verkaufserlös bis zu 1,9 Millionen Euro möglich.
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