Null Toleranz gegenüber Rockern

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Ermittler wollen den Druck auf kriminelle Rocker weiter verstärken. »Unsere Linie ist: null Toleranz. Sei es Beleidigung, Fahren ohne Führerschein, Trunkenheit am Steuer - jedes Delikt wird verfolgt, kein noch so kleines Verfahren gegen Rocker wird eingestellt«, sagte Oberstaatsanwalt Jörg Raupach. Der Vizechef der Staatsanwaltschaft leitet die neu gegründete Rocker-Task-Force aus Staatsanwaltschaft und Polizei. Derzeit eskaliert der Rockerkrieg in der Hauptstadt. Erst in den vergangenen Tagen wurden zwei Bandidos angeschossen, zuvor ein Anführer der verfeindeten Hells Angels. Eine Gruppe der Hells Angels war von Innensenator Frank Henkel (CDU) verboten worden. Nach Schätzungen agieren in Berlin 400 bis 500 Hells Angels und etwas weniger Bandidos. Die jetzige Eskalation deutet nach Einschätzung von Ermittlern auf ein neues Abstecken von Machtpositionen. Den Rockern werden schwere Delikte im Bereich der organisierten Kriminalität angelastet - etwa Rauschgift- und Waffenhandel, Schutzgelderpressung und Menschenhandel bei der Prostitution.

Wegen der starken Abschottung sei da nur schwer heranzukommen, so Raupach. »Uns fehlen die richtigen Taten. Solange kein Geschädigter redet kommen wir nicht viel weiter. Aber wir müssen einen Fuß in die Tür kriegen.« Die Ermittler setzten auch auf Aussteiger. »Wir wollen den einen oder anderen herausbrechen. Das ist auch schon gelungen. Doch schnelle Erfolge gibt es nicht«, betonte der Oberstaatsanwalt. Es sei Rocker-Gesetz, nicht mit der Polizei zu reden. »Das Signal an die kriminelle Szene ist aber klar: Wir beobachten euch, wir treten euch permanent auf die Füße.«

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal