Nachschub blockiert

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Nachschub blockiert

Bergheim-Niederaußem (nd). Ob es stimme, dass nach zwölf Stunden Blockade die Kohle knapp werden würde und RWE darüber nachdenken müsse, sein Kraftwerk in Bergheim-Niederaußem herunterzufahren? »Auf solch eine Stundenzahl möchte ich mich nicht festlegen«, sagte RWE-Sprecher Lang gestern dem »nd«, und betonte flugs: »Wir waren auf die Proteste vorbereitet und haben Puffermöglichkeiten.«

Seit gestern Morgen um 8.30 Uhr hielten rund 80 linke Anti-Kohlekraft-Aktivisten die Gleise der Hambachbahn blockiert - den Transportweg also, den die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach zum Kraftwerk Niederaußem nimmt. Bis auf Weiteres wollten sie die in RWE-Besitz befindliche Schienenstrecke im Rheinischen Braunkohlerevier bei Köln nicht verlassen. Der Protest, der im Rahmen eines Klimacamps in der Region stattfand, richtet sich gegen die extrem klimaschädliche Förderung und Verstromung von Braunkohle.

»Aufgrund des Klimawandels sterben schon heute jährlich ca. 350 000 Menschen an Hunger, Wasserknappheit oder bei Extremwetterereignissen«, sagte die Klima-Aktivistin Claudia Heinrich. Sofern die Zwölf-Stunden-Theorie stimmen sollte, hätte RWE gestern am frühen Abend - nach Redaktionsschluss - ernsthafte Nachschubsorgen bekommen. Der Konzern hatte jedoch nicht ausgeschlossen, die Gleise notfalls von der Polizei räumen zu lassen.


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