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- Anti-Kohlekraft-Bewegung
Jeder Tag kann ein Tag X sein
Fünf Thesen zum Stand und zu den Perspektiven der Anti-Kohlekraftbewegung
These 2: Widerstand gegen den Bau neuer (Braun-)Kohlekraftwerke ist nötig. Der »zweite Energiekampf« (nach dem denjenigen gegen die Atomkraft) gewinnt – wenn auch noch zu langsam! – immer mehr Unterstützer. Die im Entstehen begriffene Bewegung hat in den letzten Jahren den Bau mehrerer Kraftwerke verhindern können, unter anderem in Köln, Querschied, Bremen, Bielefeld, Krefeld und Ensdorf. In diesem Sommer finden »Klimacamps« in allen drei großen Braunkohleregionen Deutschlands statt.
These 3: Kaum eine andere Maßnahme trägt dermaßen, dermaßen schnell und dermaßen nachhaltig zum Klimaschutz bei wie der erzwungene Nichtbau oder das erzwungene Abschalten von Kohlekraftwerken. Die Anti-Kohlekraft-Bewegung bräuchte nur einen Minimalkonsens (»Kein Kohlekraftwerk vor unserer Haustür – und auch nicht anderswo!«). Mit der Klimaproblematik lassen sich prinzipiell viele Menschen mobilisieren – und die Bewegung könnte, wenn beide Energiekämpfe zusammen geführt würden, von der Erfahrung und Mobilisierungskraft der Anti-AKW-Bewegung profitieren.
These 4: Zuletzt blockierten Kohlekraft-Gegner die Hambachbahn und damit den Nachschubweg der Kraftwerke Niederaußem und Neurath. Solche Aktionen könnten den Kraftwerksbetreibern perspektivisch sehr schnell sehr weh tun – wenn sie, dank größerer Beteiligung, ein paar Tage durchgehalten werden könnten. Die Kraftwerke brauchen Kohle, Kohle, Kohle. Schon kursiert das Gerücht, dass Niederaußem nach einer zwölfstündigen Blockade langsam heruntergefahren werden müsste. Betreiber RWE mag das nicht bestätigen – dementiert aber auch nur halbherzig.
These 5: Der nächste Castor kommt bestimmt, der nächste Kohletransport noch sicherer. Und vor allem: Der nächste Kohletransport findet alltäglich statt, was eine Mobilisierung erleichtert. Auf einen von außen vorgegebenen »Tag X« muss niemand warten.
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