Die dunkle Seite der Macht

Für Andrea Petkovic kam die Niederlage in der ersten Runde der US-Open nicht überraschend

  • Ulrike Weinrich, SID
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nach ihrem Erstrundenaus bei den US-Open gewährte Andrea Petkovic tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Die Verletzungen haben die frühere Nummer neun der Welt sportlich aus der Bahn geworfen. Aber sie haben die Hessin außerhalb des Platzes wieder zurück auf den richtigen Weg geführt.

Am Ende brachen dann doch noch alle Dämme bei Andrea Petkovic. Fluchtartig verließ die vom Verletzungspech gebeutelte Darmstädterin den Presseraum und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Dabei hatte sie noch Minuten zuvor ihre sportliche Situation nach dem keineswegs überraschenden Erstrundenaus bei den US-Open gegen die Schweizerin Romina Oprandi (2:6, 5:7) erläutert. In blumiger Sprache wie gewohnt, aber gleichzeitig gefasst und analytisch. Erst die bittere Selbsterkenntnis, zu der sie während ihrer insgesamt achtmonatigen Zwangspause gekommen war, löste bei Petkovic einen Weinkrampf aus. »Ich war egozentrisch und selbstsüchtig geworden. Mein Leben hat sich im letzten Jahr nur noch um Tennis gedreht«, klagte die 24-Jährige nach ihrem ersten Grand-Slam-Turnier seit einem Jahr mit belegter Stimme.

Es war eine gnadenlose Abrechnung mit sich selbst, die ganz spontan im Bauch des größten Tennisstadions der Welt stattfand. Und mi...


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