IAEA-Chef drängt Iran

Teheran erfülle Verpflichtungen »nicht vollständig«

  • Lesedauer: 1 Min.

Wien/Jerusalem (AFP/nd). Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, hat Iran nachdrücklich zur Zusammenarbeit im Atomkonflikt aufgefordert. »Ich hoffe, dass Iran die Botschaft klar versteht und mit uns an den Grundlagen der Probleme arbeitet«, sagte Amano der Nachrichtenagentur AFP. Bisher erfülle Teheran seine Verpflichtungen »nicht vollständig«. Er wolle »keine künstliche Frist« setzen, es müssten aber »konkrete Ergebnisse« erzielt werden, sagte der IAEA-Chef. Seine Organisation setze »ganz klar auf einen Dialog«, jedoch sei »ein Dialog um des Dialogs willen nicht das Ziel«.

Die IAEA hatte am Donnerstag in einer Resolution »ernste Sorge« über Irans Atomprogramm geäußert und Teherans Weigerung gerügt, Inspekteuren Zugang zu bestimmten Anlagen zu gewähren. Iran wird verdächtigt, dort Tests zur Entwicklung von Atomsprengköpfen vorgenommen zu haben. Teheran weist die Vorwürfe zurück und besteht auf dem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie.

Derweil hat sich Israels Vizepremier Dan Meridor von der Rhetorik seines Regierungschefs Benjamin Netanjahu im Atomkonflikt distanziert. Meridor kritisierte am Donnerstag Netanjahus Forderung an die USA, »rote Linien« zu ziehen und Iran Fristen zu setzen. Derzeit seien die existierenden Sanktionen die beste Option. Aber der Druck auf Iran müsse verstärkt werden, sagte Meridor.

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