Erinnerung an NSU-Mordopfer
Gedenkstein in Dortmund / Ehrungen auch in anderen Städten geplant
Berlin (nd). In Dortmund wurde gestern ein Gedenkstein eingeweiht, der an Mehmet Kubasik erinnert. Der Kioskbesitzer war im April 2006 von der Naziterrorgruppe NSU ermordet worden, die insgesamt zehn Morde beging. Im Umfeld der Trauerfeier für die NSU-Opfer im Februar dieses Jahres hatten Hinterbliebene den Wunsch geäußert, dass öffentlich an die Ermordeten erinnert werden möge, beispielsweise mit Straßennamen.
Dieser Wunsch wird nun allmählich erfüllt, nicht nur in Dortmund. In Kassel wird am 1. Oktober ein Platz nach Halit Yozgat benannt, der ein Internetcafé betrieb und am 6. April 2006 erschossen wurde. In Hamburg wird demnächst mit einem Gedenkstein an den Gemüsehändler Süleyman Tasköprü erinnert, der im Jahr 2001 ermordet wurde. In Nürnberg wird über einen Gedenkort für drei NSU-Opfer diskutiert. Für die ermordete Polizistin Michéle Kiesewetter gibt es in Heilbronn bereits eine Gedenktafel.
Ein anderer Wunsch wartet auf Erfüllung: der nach Aufklärung der Verbrechen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Februar versichert, dass alle zuständigen Behörden mit Hochdruck daran arbeiten. Wie diverse Geheimdienstskandale und die mühselige Arbeit der Untersuchungsausschüsse zeigen, ist das bestenfalls ein frommer Wunsch.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.