Verkauf der GBW rückt näher
Mieterverein fordert Zusatzverträge
München (dpa/nd). Nach dem monatelangen Streit um den Verkauf der größten bayerischen Wohnungsgesellschaft GBW rückt ein öffentliches Bieterverfahren nach Einschätzung des Mieterbundes näher. Die Staatsregierung habe es immer noch in der Hand, die rund 80 000 betroffenen Mieter vor den Folgen zu schützen, appellierte die Geschäftsführerin des Landesverbandes Bayern, Monika Schmid-Balzert, am Donnerstag in München. »Sie muss Zusatzverträge sofort, noch vor dem anstehenden offenen Bieterverfahren abschließen.«
Der Mieterverein befürchtet bei einem Verkauf der GBW mit mehr als 30 000 Wohnungen in München, Nürnberg, Regensburg und anderen Städten an ein Privatunternehmen massive Mietpreiserhöhungen von 20 Prozent oder mehr. Um dies zu verhindern, sollten vor dem Verkauf Zusatzverträge mit allen Mietern abgeschlossen werden. Darin soll sich die GBW unter anderem verpflichten, Mietsteigerungen von mehr als zehn Prozent innerhalb von drei Jahren sowie eine Umwandlung in Eigentumswohnungen nach dem Besitzerwechsel auszuschließen.
Die GBW gehört bislang der BayernLB, die die Wohnungsgesellschaft aber auf Druck der EU verkaufen und den Erlös an die bayerische Staatskasse zahlen soll, um damit einen Teil der Milliardenhilfen für ihre Rettung zurückzuzahlen. Der Wert der Wohnungen wird auf weit mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Größter GBW-Standort ist die Region München mit mehr als 10 000 Wohnungen, gefolgt von Nürnberg und Erlangen mit mehr als 5000. Hoffnungen der Mieter auf einen Verkauf der GBW an ein kommunales Konsortium hatten sich nicht erfüllt.
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