USA schicken Wüstenkrieger Richtung Irak

In den nächsten Tagen beginnt Verlegung von etwa 15000 Soldaten

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Washington/Bagdad (ND/Agenturen). Mit der größten Verlegung von Bodentruppen an den Persischen Golf seit dem Irakkrieg von 1991 setzen die USA ihren Aufmarsch in der Region fort. Nach US-Medienberichten vom Mittwoch wurde die auf einen Wüstenkrieg spezialisierte 3. Infantrie-Division in Alarmbereitschaft für eine Entsendung in die Golfregion versetzt. Mit der Verlegung der etwa 15000 Soldaten werde in den nächsten Tagen begonnen, hieß es. Laut »New York Times« erhielt auch der Flugzeugträgerverband »Abraham Lincoln« den Befehl, sich für Operationen in der Golfregion bereit zu halten. US-Präsident George W. Bush hat unterdessen vor wirtschaftlichen Folgen eines - nirgendwo ernsthaft vermuteten - irakischen oder von Irak unterstützten Angriffs auf die USA gewarnt. »Ein Angriff von Saddam Hussein oder eines Vertreters von Saddam Hussein würde unsere Wirtschaft lahm legen«, sagte Bush auf die Frage nach den Kosten eines Irak-Kriegs. Auf Antrag der USA und Großbritanniens hatte der Weltsicherheitsrat am Montagabend die Sanktionen gegen den Irak verschärft. Die neuen Einfuhrbeschränkungen gelten für eine Reihe von Waren, die auch für militärische Zwecke verwendet werden könnten, so Viren, Flugsimulatoren, Kommunikationsgeräte sowie das Herzmittel Atropin (außer in kleinen Mengen), das ein Gegenmittel beim Einsatz von Nervengas ist. UNO-Generalsekretär Kofi Annan bekräftigte, dass Irak sich derzeit korrekt verhalte. »Offensichtlich machen sie (die Inspekteure) ihre Arbeit ungehindert. Deshalb sehe ich für einen militärischen Angriff zur Zeit keinen Grund.« Die UNO-Waffeninspekteure setzten ihre Kontrollen fort und besuchten allein am Silvestertag mindestens acht Einrichtungen. Iran wird für den Fall eines möglichen US-Angriffs auf Irak sieben Lager für Flüchtlinge aus dem Nachbarland vorbereiten. Nach Angaben eines Provinzgouverneurs sollen die Lager im Südwesten und im Westen Irans eingerichtet werden.
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